Donnerstag, 16. April 2009

MDR soll Gebührengelder verzockt haben


Presseberichten zufolge soll der Mitteldeutsche Rundfunk Rücklagen in riskante Wertpapiere investiert haben. Aufgrund der Finanzkrise und der von ihr ausgelösten Banken- und Börsenturbulenzen sollen dem öffentlich-rechtlichen Sender nun wohl Verluste drohen.

Wie die Bild heute unter Berufung auf einen Bericht des Landesrechnungshofes Sachsen berichtete soll der MDR zwischen 1994 und 1999 knapp 625 Millionen Euro in Spezialfonds angelegt haben. Bereits 2002 reduzierte sich der Wert der Fonds auf 465 Millionen Euro. Bis 2005 konnten sich diese zwar wieder etwas erholen - doch durch den Ausbruch der Finanzkrise im August 2008 sei nach Angaben des Landesrechnungshofes der Wert der Anlagen jedoch "deutlich zurückgegangen".

Dabei sollen die Rechnungsprüfer nach Informationen der FAZ den Mitteldeutschen Rundfunk schon Mitte 2008 dazu angemahnt haben, die Reserven aufzulösen und zur Erfüllung des Rundfunkauftrages zu nutzen. Zudem sollen in einem Fonds über 49% der Rücklagen in risokobehaftete Geldanlagen geflossen seien - obwohl nur 35% erlaubt sind.

Sollte dies wirklich zutreffen, handelt es sich für den öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland um einen handfesten Skandal. Schließlich ist es ja nicht das Eigenkapital des MDR das verzockt wurde - sondern die Gebührengelder der Bürger.