Mittwoch, 4. Februar 2009

Google Repertoire um Latitude erweitert

Neuerdings bietet Google einen neuen Dienst: Latitude - Das Auffinden von Personen im Internet. Der bisherige Jamba-Dienst, der den jeweiligen Aufenthaltsort einer Person via Handyortung bestimmen ließ, ist damit nicht konkurrenzfähig. Schließlich kann google mit den firmeneigenen google.maps den Aufenthaltsort sekundengenau angeben - nur mit der Ortangabe hapert es, wenn User, die ihre Privatsphäre verletzt sehen, dem nicht zustimmen. Desweiteren müssen die Handys der User mit Googles Service kompatibel sein. Das wird allerdings in den nächsten Monaten, spätestens jedoch in zwei Jahren eindeutig der Fall sein.

Jede Person, dessen Aufenthaltsort bestimmt werden soll, erhält von google eine Nachricht, und kann anschließend bestimmen, welche Art eine Ortbestimmung für seine Person möglich sein soll > Eine exakt Angabe über die aktuelle Position, die allgemeine Auskunft darüber, in welcher Stadt sich derjenige aufhält oder überhaupt keine Anzeige jeglicher personenbezogenen Daten.



Google verspricht, die persönlichen Positionsdaten nicht zu speichern. Wer allerdings google Datensammelwut kennt, sollte es besser wissen.

Den möglichen Missbrauch dieses Service beschreibt der Spiegel wie folgt:

"Wer darauf Wert legt, kann natürlich auch einfach in regelmäßigen Abständen die Daten einer bestimmten Position abrufen, abspeichern und später manuell zu einem Profil zusammenfügen. Gut denkbar auch, dass sich für diese Aufgabe eine Software programmieren lässt."


Inwieweit damit ein globaler und unverzichtbarer Dienst geschaffen wird, liegt nun an der Offenheit der Nutzer. Denn dieser muss den Anonymitätsverzicht ersteinmal bestätigen. Allerdings haben sich da seit den 90er Jahre neue deutsche Gepflogenheiten entwickelt. Nachdem im Jahre 1987 ein immenser Protest gegen die Speicherung und Verwendung der Daten einer Volkszählung mit zehntausenden von Unterschriften gesammelt wurden, blieb das erwartete Aufbegehren gegen die Onlinedatenspeicherung aus. Trotz "Bedenken" und "Einwände" von Bürgerrechtlern bleibt das deutsche Volk ruhig. Gemäß dem Motto "Ich habe nichts zu verbergen" wird sich vielleicht auf diese Weise in Deutschland der neue Googledienst durchsetzen.